Jahre lang war Melatonin ein weit verbreiteter Vertreter von Studien zum Thema Schlaf und circadianer Rhythmus. Forscher haben jedoch herausgefunden, dass das Hormon auch für die Fruchtbarkeit wichtig sein kann. So soll Melatonin die Qualität der weiblichen Eizellen verbessern, indem es die Ovarien vor umweltbedingten Stressfaktoren schützt.
Viele Menschen nehmen Melatonin als Schlafmittel ein, wissen jedoch nicht, dass dieses Hormon auch die weibliche Fertilität erhöhen kann. Umweltfaktoren spielen eine erhebliche Rolle für die Gesundheit, und können die Qualität der Eizellen verschlechtern, wodurch die Fortpflanzungsfähigkeit leidet. Forschungen haben gezeigt, dass diese Schäden verringert und die Qualität der Eizellen verbessert werden kann, wenn Melatonin regelmäßig eingenommen wird.
Ein genauerer Blick auf Melatonin
Als eines von zahlreichen, natürlichen menschlichen Hormonen, wird Melatonin von der Zirbeldrüse im Gehirn freigesetzt, und führt eine Reihe von Funktionen durch. Viele Menschen wissen, dass dieses Hormon für die Aufrechterhaltung der inneren Uhr zuständig ist, die den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Normalerweise stellt der Körper mehr Melatonin her und setzt dieses im Organismus frei, wenn ihm Licht (nachts) entzogen wird, anstatt bei Helligkeit. Der Körper kann jedoch auch ausgetrickst werden und weniger produzieren, um die Funktion beizubehalten.
Die Einwirkung von Licht während der Abendstunden kann in einer verringerten Produktion von Melatonin resultieren. Der Körper kann aber auch zu viel davon herstellen, wenn er tagsüber nicht lange genug im Hellen ist. Schlechte Sehkraft, Schichtarbeit und Jetlag können ebenfalls dazu beitragen, den natürlichen Hormonproduktionszyklus zu stören. Da das Melatonin im Körper dabei hilft, andere Hormone und Systeme zu regulieren, kann dieses Ungleichgewicht mehr als nur den Tagesrhythmus beeinflussen.
Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse
Die weibliche Fruchtbarkeit wird durch ein komplexes System kontrolliert, auch bekannt als Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse, welche die Ausschüttung von wichtigen Hormonen steuert.
Aufgrund des Zusammenspiels verschiedener Hormone und Systeme fand man heraus, dass Melatonin den weiblichen Fortpflanzungsprozess auf unterschiedliche Weise beeinflusst:
- Melatonin kontrolliert den Beginn der Pubertät.
- Es kontrolliert die Dauer sowie die Häufigkeit des Menstruationszyklus.
- Es beeinflusst den Eintritt der Wechseljahre.
- Es hilft, den Zeitpunkt der Freisetzung weiblicher Sexualhormone zu kontrollieren.
- Man geht davon aus, dass es sich auf die Qualität der Eizellen auswirkt.
Qualität der Eizellen und Fruchtbarkeit
Die Qualität der Eizellen ist direkt mit der Fortpflanzungsfähigkeit verbunden. Eine Eizelle von guter Beschaffenheit wird mit höherer Wahrscheinlichkeit befruchtet, und nistet sich eher in den Uterus ein.
Frauen werden mit allen Eizellen, die sie jemals haben werden, geboren. Die Qualität der Eizellen sinkt wiederum mit dem Alter. Wie jede andere Zelle im Körper, altern auch die Eizellen mit den Jahren. Der DNA-Reparatur-Kanal, welcher für die Aufrechterhaltung der Eizellenvitalität zuständig ist, wird weniger effizient mit der Zeit. Letztlich erhöht sich auch das Risiko von Narbenbildungen oder Entzündungen des Eierstocks, was wiederum Auswirkungen auf die Eizellen hat.
Vor dem Eisprung und nach der Einnistung ist die Eizelle der Frau mit dem Kreislaufsystem verbunden, und empfängt all die Energie, die es von seinem weiblichen Wirt benötigt.
Während der siebentägigen Reise vom Eierstock zum Uterus ist die Eizelle auf sich alleine gestellt, und muss ihre eigene Energie produzieren. Eine Eizelle von niedriger Qualität ist somit nicht in der Lage, eine angemessene Zellteilung auf dem kompletten Weg beizubehalten und wenn sie den Uterus erreicht, ist sie nicht mehr dazu fähig, sich einzunisten.
Qualität der Eizellen mit Melatonin verbessern
Eine Möglichkeit, die Qualität der weiblichen Eizellen zu erhöhen, besteht darin, eine Melatonin-Ergänzung einzunehmen. Melatonin ist ein starkes Antioxidans, das die zelluläre Gesundheit unterstützt. Die richtige Melatonin-Ergänzung kann eine unreife Eizelle vor allem während des Eisprungs vor oxidativem Stress schützen. Es ist auch an der Reife der Eizelle und der Embryoentwicklung beteiligt.
Bevor eine Eizelle freigesetzt wird, reift sie in einem Follikel, welches mit Flüssigkeit gefüllt ist. Die Eizelle schwimmt in dieser Flüssigkeit, die sie nähren soll. Wenn diese Flüssigkeit jedoch oxidative Chemikalien enthält, kann es zu follikulären Schäden kommen. Melatonin kann auch die Empfindlichkeit der Eierstöcke und Gebärmutterwand gegenüber Östrogen erhöhen, dies verbessert die Einnistungschancen.
Zahlreiche Forschungen, die den Einsatz von Melatonin zur Verbesserung der Qualität von Eizellen unterstützen, wurden in den letzten 30 Jahren durchgeführt. Die derzeitige Tagesempfehlung liegt bei 3 mg, um die Vorteile zu erhöhen und Nebenwirkungen zu minimieren. Für eine optimale Wirkung und Aufnahme empfiehlt sich eine Formulierung, die eine Kombination aus schnell- und langsam freigesetztem Melatonin enthält, damit das Hormon für einen bestimmten Zeitraum im Körper verbleibt, und sich dann in einer natürlichen Abfolge verringert.