Rund sechs Prozent aller Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren haben mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen. Eine der häufigsten Ursachen dafür sind Ovarialzysten. Diese mit flüssigem Inhalt gefüllten Bläschen entwickeln sich auf der Oberfläche der Ovarien. Ihre Größe kann varrieren, sie können jedoch Gewebe oder dickes Blut enhalten, was oft problematisch ist. Eierstockzysten sind weit verbreitet. Die meisten Frauen entwickeln mindestens eine davon, bevor sie die Menopause erreichen. In vielen Fällen bekommen Betroffene nichts davon mit, da diese Zysten meistens schmerzlos sind.
Die meisten Ovarialzysten sind harmlos
Es gibt verschiedene Arten von Zysten. Bis zu 95 Prozent aller Zysten sind nicht krebsartig. In den meisten Fällen verschwinden diese Gewächse von selbst wieder nach ein paar Wochen oder nach ein, zwei Monaten. Bleiben sie jedoch bestehen, sollten die Zystem vom Arzt entfernt werden. Manche von ihnen können unter Umständen schwerwiegendere Probleme verursachen und die weibliche Fruchtbarkeit in Mitleidenschaft ziehen.
Endometriosezysten
Auch wenn der Großteil aller Zysten keine Probleme macht, können einige die Fortpflanzungsfähigkeit negativ beeinflussen. Bei Endometriose greift Gewebe, das üblicherweise innerhalb der Gebärmutter wächst, auch auf andere Organe über. Dieser Zustand löst Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs oder der Menstruation aus. Endometriosezysten werden oft auch als Schokoladenzysten bezeichnet, da sie über schokoladenfarbig eingedickte Blutabbauprodukte verfügen.
Polyzystisches Ovar-Syndrom oder PCO
PCO ist eine der häufigsten Ursachen für weibliche Unfruchtbarkeit. Die Fortpflanzung ist so geregelt, dass ein Follikel aufplatzen und jedes Monat eine Eizelle freigeben muss. Im Falle von PCO können die Eibläschen nicht platzen, und das Ei verwandelt sich in eine Zyste. Grund dafür sind hormonelle Störungen. Aus diesem Grund bleibt bei vielen Frauen der Kinderwunsch unerfüllt. Im Ultraschall sehen diese kleinen Tumore wie schwarze Perlen aus, die die Ovarien auskleiden. Aufgrund des hormonellen Ungleichgewichts haben Frauen, die an PCO leiden, oft auch mit anderen Problemen zu kämpfen. Dazu zählen etwa übermäßiges Haarwachstum, Gewichtszunahme, ein Ausbleiben der Menstruation sowie weitere unangenehme Beschwerden.
Funktionelle Zysten
Die funktionelle Zyste führt nicht zur weiblicher Unfruchtbarkeit. Sie entwickelt sich während des Eisprungzyklus und verschwindet meistens durch den Menstruationsprozess. Ab und zu bricht eine der Zysten auf und blutet. Dies kann zu Beckenschmerzen und anderen Beschwerden führen. Diese Gewächse findet man typischerweise während der reproduktiven Jahre und nicht in der Menopause. Funktionelle Eierstockzysten kommen ca. zehnmal häufiger vor als echte Eierstockgeschwülste. Meist erreichen sie eine Größe von 10 cm und bilden sich von alleine wieder zurück.
Zystadenomen
Ein Zystadenom ist eine Zyste, die sich aus den äußeren Zellen der Ovarien entwickelt. Diese gutartigen Geschwülste müssen durch eine Operation entfernt werden. Sie können ziemlich groß werden (ihr Druchmesser kann bis zu 30 cm betragen) und viele Schmerzen verursachen.
Dermoidzysten
Dermoidzysten sind einzigartig, da sie Haut, Haare, Zähn, oder andere ungewöhnliche Strukturen enthalten. Ihr Blut oder Flüssigkeitsgehalt ist niedrig. Sie sind zwar nicht krebserregend, müssen jedoch aufgrund ihrer Größe und des außergewöhnlichen Inhalts entfernt werden.
Fazit
Es gibt viele verschiedene Arten von Zysten, aber nur einige davon beeinträchtigen das Fortpflanzungssystem. Krankheiten wie PCO oder Endometriose können einen großen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben. In vielen Fällen stehen jedoch effektive Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, damit der Kinderwunsch doch noch realisiert werden kann.