Viele Menschen denken bei Tuberkulose an eine Atemwegserkrankung. Tatsächlich kann sie jedoch jeden Körperteil beeinträchtigen, auch die weiblichen Geschlechtsorgane. Genitaltuberkulose ist ein Zustand, der hauptsächlich junge Frauen betrifft, und in den meisten Fällen zu Unfruchtbarkeit führt. Da die Krankheit jedoch nicht einfach zu diagnostizieren ist, bleibt sie oft unentdeckt, bis sie bereits unwiderruflichen Schaden angerichtet hat. Daher ist die Früherkennung und Behandlung extrem wichtig, damit die Chancen auf eine Schwangerschaft weiterhin bestehen. Es gibt Hinweise, dass Frauen mit Genitaltuberkulose eine höhere Schwangerschaftswahrscheinlichkeit haben, wenn eine In-Vitro-Befruchtung oder ein Embryotransfer durchgeführt werden.
Wer leidet an Genitaltuberkulose?
Genitaltuberkulose wird als Krankheit angesehen, unter der besonders junge Frauen leiden, da die meisten Fälle im Alter zwischen 20 und 40 diagnostiziert werden. Sie betrifft besonders häufig junge Frauen in Entwicklungsländern; Patientinnen in Industrieländern haben ein höheres Durchschnittsalter. Diese Erkrankung wird besonders dann vermutet, wenn kein klarer Grund für die Unfruchtbarkeit gefunden werden kann. Sie betrifft besonders Frauen, in deren Familiengeschichte Tuberkulose bereits aufgetreten ist oder die bereits selbst einmal daran erkrankt sind.
Welche Symptome treten bei Genitaltuberkulose auf?
Die meisten Frauen, die von einer Genitaltuberkulose betroffen sind, konsultieren einen Arzt aufgrund ihrer Fruchtbarkeitsprobleme. In vielen Fällen treten keine weiteren Symptome auf. Andere häufige Beschwerden beinhalten Schmerzen im Becken, unregelmäßige Blutungen oder eine schwache bzw. ganz ausbleibende Periode. Manche Patientinnen können auch unter Gewichtsverlust, Müdigkeit oder leichten Unterleibsschmerzen leiden. Es ist wichtig, zu beachten, dass die Symptome von Frau zu Frau erheblich abweichen können.
Wie beeinflusst Genitaltuberkulose das Fortpflanzungssystem?
Ein durch Genitaltuberkulose verursachter Schaden beginnt zumeist in den Eileitern. Es kann dazu kommen, dass ein oder beide Eileiter ihren Durchmesser vergrößern und sichtbar anschwellen. Verletzungen und Veränderungen können manchmal durch einen Ultraschall erkannt werden, dies ist jedoch nicht immer der Fall. Der am zweithäufigsten betroffene Bereich ist die Gebärmutterschleimhaut. Aufgrund der regelmäßigen Abstoßung des Endometriums sind Schäden in diesem Bereich jedoch nicht so einfach festzustellen. Genitaltuberkulose der Eierstöcke und des Gebärmutterhalses tritt weniger häufig auf, sehr selten sind Vulva oder Vagina betroffen.
Wie beeinflusst Genitaltuberkulose die Fruchtbarkeit?
Die genauen Zahlen variieren, grundsätzlich kann man jedoch davon ausgehen, dass nur sehr wenige Frauen, die an Genitaltuberkulose erkranken, in der Lage sind, Kinder zu bekommen. Und sogar bei jenen, die schwanger werden, kommt es häufig zu Komplikationen, die eine erfolgreiche Geburt verhindern. Eines der Risiken besteht in einer Eileiterschwangerschaft, die auftritt, wenn sich ein Fötus außerhalb der Gebärmutter einnistet, beispielsweise im Eileiter. Die größten Schwangerschaftschancen haben Frauen, bei denen die Erkrankung früh erkannt und behandelt wurde. Frauen, die unter Genitaltuberkulose leiden, wird eine In-Vitro-Befruchtung und ein Embryotransfer empfohlen.