Bei der In-vitro-Maturation (IVM) reifen Eizellen im Labor. Diese Art der Befruchtung stellt eine gute Alternative zu traditionellen Methoden dar. Bereits seit Jahren ist die In-Vitro-Befruchtung (IVF) ein häufig angewandtes Verfahren, um einen unerfüllten Kinderwunsch zu realisieren. Dabei werden reife Eizellen aus den Eierstöcken entnommen und im Labor befruchtet, bevor sie in die Gebärmutter eingesetzt werden. Dieses Prozedere ist zwar oft erfolgreich, kann jedoch auch kostspielig und für den Körper belastend sein. Neue Innovationen führen dazu, dass der Prozess einer IVF einfacher, sicherer und günstiger wird.
Was ist eine IVM?
Die In-vitro-Maturation ist eine relativ neue Behandlungsform und soll sicherer und günstiger sein als die herkömmliche IVF. Unter natürlichen Umständen reift während des Menstruationszyklus nur eine Eizelle. Bei einer IVF erhält die Frau Fruchtbarkeitsmedikamente, um mehrere Eizellen gleichzeitig reifen zu lassen, und dadurch die Erfolgsrate zu erhöhen. Während der In-vitro-Maturation werden die unreifen Follikel, also die Eiersäcke, entnommen. Anschließend reifen die Eizellen in einer Laborumgebung außerhalb der Eierstöcke. Statt Fruchtbarkeitsmedikamente einzusetzen, die den Eisprung anregen, und anschließend nur reife Eizellen zu entnehmen, werden die Eizellen entnommen, während sie sich noch in einer früheren Wachstumsphase befinden.
Was passiert während des Prozesses?
Ein paar Tage nach der natürlichen Menstruation unterzieht sich die Frau einer Ultraschalluntersuchung, bei der sichergestellt wird, dass mehrere frühe Follikel vorhanden sind. Wenn dies der Fall ist, wird einige Tage später eine geringe Dosis Humanes Choriongonadotropin (HCG) verabreicht. 36 Stunden später werden die Follikel eingesammelt und die Eizellen entfernt. Die unreifen Eizellen werden mit speziellen Kulturen und einer geringen Menge Hormone ein oder zwei Tage lang nachgereift, und können anschließend befruchtet und in die Gebärmutter eingesetzt werden.
Wer sollte sich für eine IVM entscheiden?
Eine In-vitro-Maturation stellt eine ideale Möglichkeit für jene dar, bei denen ein Risiko besteht, dass sie nicht gut auf Fruchtbarkeitsmedikamente reagieren. Das ovarielle Hyperstimulationssyndrom (OHSS) kann sehr gefährlich werden, deshalb ist der Verzicht auf übermäßig viele Arzneien zur Fertilitätsanregung ratsam. Für geheilte Krebspatientinnen und Frauen, die unter dem polyzistischen Ovarsyndrom leiden, besteht ein höheres Risiko für OHSS, in diesen Fällen raten Ärzte häufig zu einer In-vitro-Maturation. Sollte das Paar wissen, dass der Grund für die Unfruchtbarkeit ausschließlich auf den Mann zurückzuführen ist, kann die In-vitro-Maturation eine gute Möglichkeit darstellen, die Befruchtung herbeizuführen, ohne dass die Frau unnötige Medikamente einnehmen muss. Da eine In-vitro-Maturation keine konstante Beobachtung und teure Arzneien erfordert, dauert sie kürzer und ist zudem günstiger als konventionelle Methoden.
Gibt es Risiken?
Die meisten Risiken, die sich bei einer In-vitro-Maturation ergeben, sind jene, denen Patienten bei der Behandlung mit Betäubungsmitteln gegenüberstehen. Da bei diesem Verfahren jedoch weniger Eizellen entnommen werden als bei einer normalen IVF, besteht die Gefahr, dass Patientinnen den Prozess wiederholen müssen, wenn keine der Eizellen zu einer Schwangerschaft geführt hat.
Wie erfolgreich ist der Prozess?
Der Prozess einer In-vitro-Maturation ist generell mit dem einer typischen IVF vergleichbar. Für eine 35-jährige Frau ohne besondere Gesundheitsrisiken besteht bei einem Versuch einer traditionellen IVF eine Erfolgsrate von etwa 40 Prozent, bei einem Versuch einer In-vitro-Maturation liegt die Quote bei 32 Prozent. Diese ist bei einer In-vitro-Maturation geringer, da weniger Eizellen entnommen werden. Da die Kosten für das Prozedere jedoch nur einen Bruchteil der Kosten einer normalen IVF ausmachen, kann der Prozess relativ einfach wiederholt werden. Die meisten Frauen werden nach zwei oder drei Versuchen schwanger. Das Verfahren kann sogar für jene mit Gesundheitsproblemen erfolgreich sein; Frauen mit PCOS haben eine Erfolgsrate von 30 bis 35 Prozent. Da die In-vitro-Maturation eine neue Behandlungsform darstellt, sind bisher noch nicht viele Statistiken über die Erfolgsraten vorhanden. Neue Innovationen, die eine In-vitro-Maturation möglich gemacht haben, zeigen jedoch vielversprechende Ergebnisse für die Zukunft.